Seit 1878 ist die imposante Klosteranlage Hohenwart im Besitz der Regens-Wagner-Stiftung, die hier eine private, staatlich anerkannte Schule zur sonderpädagogischen Förderung eingerichtet hat. Auf dem Klosterberg befinden sich neben der Kirche Einrichtungen für hör- und sprachbehinderte Menschen. 1970 wurde ein dreigeschossiges Schulgebäude in das Ensemble eingebunden. Für zusätzlich benötigte Klassen- und Fachräume wurde nun eine Erweiterung geplant. Der Neubau fasst den östlich der Schule gelegenen Innenhof. In Reminiszenz an die alte Anlage verweist der im Erdgeschoss herausgedrehte Körper der Aula auf eine historische Gebäudekante. Durch die Neuorientierung und Öffnung des Hofes entsteht eine fein abgestufte Zugangssituation mit Treppenanlagen und im Gelände modellierten, rampenartig geneigten Flächen für die barrierefreie Erschließung. Der neue Eingangsbereich ist farblich betont, wohingegen sich der Hauptteil des Neubaus mit rot gedecktem Satteldach und weiß verputzter Lochfassade ruhig und selbstverständlich in den Bestand einfügt.
Im Bestand wurden strukturelle Verbesserungen und Umbauten erforderlich, es waren auch zusätzliche Fenster einzubauen. Sämtliche WC-Gruppen wurden erneuert und teilweise behindertengerecht ausgestattet. Das Dachgeschoß wurde zur provisorischen Nutzung umgebaut, die Dachfläche inkl. Regenwasserableitung und Regenrückhalteanlage erneuert und energetisch saniert. Die Bauausführung erfolgte in zwei, zeitweise parallel verlaufenden Abschnitten. Das Bestandsgebäude war während der Bauzeit in Nutzung.
„Wenn man hereinkommt in diese Räume, dann geht einem die Seele auf.“